"Hummel" - einfach unvergesslich!

  • Unvergessen ist ihr Repertoire an Gedichten und Versen - Eugen Roth war einer ihrer Favoriten.
  •  Irmgard mit ihrem Bruder in den 1930er Jahren
  • Als junges Mädchen ging sie für ein Jahr als Au-pair nach Neapel und lernte fließend Italienisch.
  • Irmgard am 100. Geburtstag ihrer Mutter, zusammen mit dem  Bruder und der damaligen Oberbürgermeisterin von Heidelberg.
  • In ihrem letzten Jahren war sie auf einen Rollator angewiesen. Dieses Modell wurde liebevoll

Irmgard Hoepke - ein bewegtes Leben

Unser Club zeichnete sich schon immer durch die große Diversität seiner Mitglieder aus. Frauen unterschiedlichster Professionen engagierten und vernetzten sich und trugen so zu unserem erfolgreichen Engagement für Frauen bei. Unser langjähriges Clubmitglied Irmgard Hoepke stellt ein beeindruckendes Beispiel dafür dar. 

1926 in Heidelberg geboren und in der Weststadt aufgewachsen, erlebte sie das Grauen der Nazi-Herrschaft unmittelbar. Der Vater, ein bekannter Wissenschaftler und Arzt, verlor seine Professur an der Universität, die kleine Irmgard wurde von zwei Schulen verwiesen - weil die Mutter Halbjüdin war. Irmgard flüchtete gedanklich in die Welt des Theaters und träumte davon, Schauspielerin zu werden. Nach dem Krieg nahm sie Sprechunterricht und bekam tatsächlich erste Rollen, stand mit bekannten Darstellern wie Oskar Dimroth auf der Bühne. Doch dann kam die Währungsreform und den Theatern ging das Geld aus. 

Irmgard ergriff eine neue Chance und ging - ohne ein Wort Italienisch zu können - als Au pair nach Neapel. Dieser Mut und die Abenteuerlust sollten sie ihr Leben lang begleiten. Oder, wie sie selbst einmal in einem Interview mit dem SWR-Hörfunk sagte: "Mein Leben besteht aus lauter Zufällen. Ich bin von einem Zufall in den andern hineingestolpert und dadurch ist mir soviel gelungen, und alles was ich gemacht habe an künstlerischen Arbeiten ist alleine auf mich zugekommen."

Viele weitere Stationen folgten - so leitete sie unter anderem die Zweigstellen Rohrbach, Ziegelhausen, Wieblingen und Handschuhsheim der Heidelberger Stadtbücherei, schrieb Hörspiele für den Südwestdeutschen Rundfunk und besprach kleine Schallplatten, mit denen Schildkröt-Puppen plaudern konnten. 

Als Zeitzeugin war es ihr ein besonderes Anliegen, junge Menschen in den Schulen über die Zeit des Nationalsozialismus aufzuklären - und freute sich über die zahlreichen Schülerinnen und Schüler, die freundlich und interessiert waren. 

Unseren Club hat Irmgard Hoepke viele Jahre lang bereichert - unvergessen sind ihre Vorträge bei unseren Festen! Im Januar 2022 ist sie leider verstorben - doch in unserer Erinnerung lebt sie mit ihrer lebensfrohen, zupackenden Art fort. Darum schließt dieser Rückblick auch mit Zeilen ihres Lieblingshumoristen Eugen Roth:

"Ein Mensch sieht schon seit Jahren klar:

Die Lage ist ganz unhaltbar. 

Allein - am längsten, leider, hält

das Unhaltbare auf der Welt."

(Eugen Roth)