Jede Zontie sollte irgendwann einmal Club-Präsidentin werden, wurde mir gesagt, als ich vor mehr als 20 Jahren Zonta beitrat. Im Jahr 2008 war ich an der Reihe. Mit großem Respekt vor dem Amt und einem nervösen, kribbelnden Gefühl im Bauch ließ ich mir die Anstecknadel anstecken und hielt mit leicht zitternder Stimme meine Antrittsrede. 730 Tage später - war es auch (leider) schon wieder vorbei.
Mit Zonta gibt es nur Gewinnerinnen
Diese 730 Tage haben mich verändert: Lampenfieber habe ich nur noch sehr selten, wenn ich Reden halten muss - ja, ich kann es sogar genießen! Die vielen berührenden Erlebnisse mit tollen Frauen, die ich ohne dieses Amt nie kennengelernt hätte und das tolle Gefühl, aktiv etwas dafür zu tun, dass es Frauen besser geht, haben mich nachhaltig geprägt und mich dazu veranlasst, Mentorin und stellvertretende betriebliche Gleichstellungsbeauftragte zu werden.
Mein Fazit: Mit Zonta gibt es nur Gewinnerinnen! In meiner Amtszeit waren das u. a. unsere Preisträgerinnen des YWPA- und des Wissenschaftspreises (Jana Ehret und Dr. Sarah Gagiannis), die Frauen der Marrakesch-Kooperative, denen wir eine Ausbildung finanziert haben, um ihnen ein selbständiges Leben zu ermöglichen, das Frauenhaus in Heidelberg, dem wir nach einer Mittelkürzung schnell helfen konnten, und viele andere.
Wir wachsen an unseren Aufgaben
Aber auch wir als Club wachsen kontinuierlich an unseren Aufgaben und haben Freundschaften und Partnerschaften geschlossen, die lange nachwirken.
Mit großer Dankbarkeit denke ich unter anderem
- an das unermüdliche Engagement meines ehemaligen Vorstandes
- an den Kammerchor Alumni Heidelberg, der für uns in der Peterskirche unter der Leitung von Werner Glöggler
"Estonia" aufführte - an die Freudenberg Stiftung, die uns Bilder von Gudrun Wassermann-Buschan zur Versteigerung überließ
- an die Organisatoren der Ludwigshafener Filmfestspiele, die es uns ermöglichten, erstmals gemeinsam mit unseren Schwesterclubs in der Metropolregion ein eigenes Zonta-Zelt zu mieten
- an die schönen Grußkarten, die unsere Mitglieder Reili Riesenkampff und Britta Schaefer gestalteten u.v.m...
Ohne dieses Mit- und Füreinander wäre es uns nicht möglich gewesen, Spendengelder zu generieren, um Frauen regional und weltweit zu unterstützen und sie wirtschaftlich unabhängig zu machen.
Von Heidelberg nach Shanghai und wieder zurück
Nachdem ich mein Amt an meine Nachfolgerin übergeben hatte, zog ich beruflich für einige Jahre nach Shanghai. Mein erster Besuch aus der fernen „Heimat" war ZONTA!
Bei Zonta gibt es keine Grenzen und kein Weg ist zu weit. In diesem Sinne freue ich mich auf die Zukunft und auf viele weitere spannende Aktivitäten des Clubs zur Förderung von Frauen für Frauen.
Dr. Carol Bacchus-Wermke
Präsidentin 2008-2010