Wir freuen uns sehr, dass Dr. Monika Mölders-Felgenhauer bei der Mitgliederversammlung im April 2023 die Wahl zur Präsidentin des Zonta Club Heidelberg e.V. angenommen hat! Sie übernimmt das Amt von Petra Köllner-Kleinemeier, die die Präsidentschaft die vergangenen zwölf Monate innehatte und diese nun turnusgemäß weitergibt. Auf diesem Weg ein großer Dank an Petra und ihren Vorstand für all die wunderbaren Initiativen, inspirierenden Club-Abende und Euer großartiges Engagement!
Monika ist seit dem 11. September 2012 Mitglied des bei Zonta Club Heidelberg e.V. und hatte in den vergangenen zehn Jahren bereits verschiedene Ämter im Vorstand inne. Nach ihrem Studium der Biologie und einer Promotion in Medizingeschichte war sie viele Jahre an Forschungsinstitutionen wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bonn, dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und der Universität Frankfurt tätig, bevor sie in die Pharmaindustrie wechselte. Dort leitet sie eine Kommunikationsabteilung. Monika ist verheiratet und genießt ihre große Patchwork-Familie mit Söhnen, Töchtern, Schwiegerkindern, Enkeln, einem Hund und 15 Landschildkröten. Tendenz steigend. Die gebürtige Rheinländerin und überzeugte Wahlpfälzerin ist begeisterte Musikerin und Seglerin.
Was ist deine Motivation, dich für ein Frauennetzwerk wie ZONTA Heidelberg zu engagieren?
Ich habe in meinem persönlichen Leben tolle Chancen, die mir geboten wurden, wahrnehmen können. Das ist ein großes Privileg, für das ich vielen Menschen dankbar bin, allen voran meiner Familie, die den Grundstein dafür gelegt hat. Doch in vielen Ländern weltweit und auch in unserem Land gibt es Bereiche, in denen entweder die Sensibilität für die Bedürfnisse von Frauen fehlt oder tiefergehende Ungerechtigkeiten herrschen. Darauf hinzuweisen und die Stimme zu erheben für die, die es nicht selbst können oder machen, ist für Zonta und mich persönlich ein großes Anliegen.
Welches Thema beschäftigt dich im Moment besonders?
Frauen erleben in vielen Regionen weltweit und auch bei uns vor der Haustür zum Teil schreckliche Dinge. Sowohl in meinem persönlichen Umfeld als auch mit Blick in die Welt sehe ich Menschen, die Schicksalsschläge meistern, und andere, die verzweifeln und aufgeben. Ich bin überzeugt davon, dass Resilienz den Unterschied macht. Wir bei Zonta wollen Frauen empowern für ihre Rechte aufzustehen, ihre Position in der Gesellschaft einzufordern und sich für andere einzusetzen. Doch Empowerment fängt ganz früh an, denn die Basis für Resilienz wird im Kindesalter gelegt. Daher bin ich von unseren Programmen gegen Gewalt an Frauen und für Frauen in Not sehr überzeugt.
Inspiration muss sein - was war ein besonderer Impuls für dich in der letzten Zeit?
Die amerikanische Anthropologin Margaret Mead wurde vor einigen Jahrzehnten von einer Studentin gefragt, was ihrer Meinung nach als eines der ersten Anzeichen von Zivilisation gewertet werden könnte. Mead antwortete nach kurzem Überlegen kryptisch: "Ein verheilter Knochen." Wenn ein Tier sich in der Natur einen Knochen breche, so ihre Argumentation, wären seine Überlebenschancen gleich null, da es ein paar Wochen dauern würde, bis eine Fraktur wieder ausgeheilt wäre. Bis dahin aber wäre es den Feinden schutzlos ausgeliefert, würde verhungern oder verdursten. Knochenfunde, die beweisen, dass ein Mensch viele Jahrtausende vor Christus mit einem gebrochenen Oberschenkelknochen überlebt hatte, sprechen dafür, dass sich in dieser Zeit jemand um diese Person gekümmert hat. Diese Geschichte aus dem Buch "Die Dinge. Eine Geschichte der Frauen in 100 Objekten" von Annabelle Hirsch hat mich sehr berührt, da sie ausdrückt, was uns Frauen meiner Ansicht nach im Kern ausmacht: Wir kümmern uns. Und das ist auch die Grundidee von ZONTA.